Historie

Mitte des 12. Jahrhunderts sollte der unzugängliche Sumpf zwischen Mulde und Elbe in fruchtbares Ackerland verwandelt werden. Räuberische Banden, die in den Wäldern ringsum Schildau hausten, verunsicherten die Landstraßen und Siedlungen immer wieder aufs Neue. So entstand schließlich die älteste Bürgervereinigung der Stadt, die Privilegierte Schützengilde zu Schildau e.V.


 

Die Schützengilde Schildau e.V. – ein Verein mit langer Tradition

Drei Besonderheiten stehen mit dem Verein „Schützengilde Schildau“e.V. in unverwechselbarem Zusammenhang: Tradition und Brauchtum, Schießsport und seit 2005 auch der Pferde-Fahrsport.
In der Zeit nach der politischen Wende wurde die Schützengilde Schildau neu gegründet. Vor den Mitgliedern lag eine ereignis- und arbeitsreiche Zeit. Uniformierung und Bewaffnung mussten erfolgen, Land erworben, eine große Schießanlage gebaut, ein Reitturnierplatz und eine Festwiese, sowie Parkplätze und ein Schützenheim errichtet werden.

Am 8. Mai 1994 stellte sich die Schützengilde uniformiert der Einwohnerschaft unter großem Zuspruch der Bürger vor. Die Zeitung schrieb: „Neben den Torgauer Geharnischten waren die mit viel Beifall bedachten Formationen der Schildauer Schützen die am meisten fotografierten Teilnehmer. Durch ihre attraktive historische Uniform, gute Bewaffnung, die sehr schönen Fahnen und vor allem durch ihre einwandfreie Disziplin… ”.

1994 konnten die Schildauer Schützen ihre neue Sport- und Freizeitanlage mit 22 Schießbahnen und das neue Schützenheim in Betrieb nehmen. Ein Jahr später, 1995, führte die Schützengilde auf dem inzwischen fertig gestellten Turnierplatz die erste Reitsportveranstaltung durch. Aus dem Gedanken, „etwas unverwechselbares mit Pferden“ zum machen reifte schließlich die Idee eine Anlage für den Pferdesfahrsport zu erreichten.


 

Die Wurzeln der Schildauer Schützengilde

Erstmals erwähnt im Jahr 1542 gehörten zum kurfürstlichen Aufgebot der Privilegierten Schützengilde Schildau, Reiter, Jäger, Grenadiere und Sappeure (Truppenhandwerker). Die letzte kriegerische Handlung hiesiger Schützen erfolgte 1813 beim Widerstand gegen die französischen Besatzungssoldaten.

1835 schenkte König Friedrich Wilhelm III. von Preußen der Gilde eine Heeresfahne. Zur Grenadier-, Jäger- und Sappeur Kompanie kam 1909 das berittene Feldjägerkorps Neidhardt von Gneisenau hinzu. Es wahrt mit seinem Auftreten das Andenken an den in Schildau geborenen späteren Generalfeldmarschall Graf Neidhardt von Gneisenau.

Am Ende des 2. Weltkrieges wurde der Schützenbetrieb untersagt. Doch in der Wendezeit im Jahr 1992 kam es auf Anregung des Geschichtsvereins zur Neugründung der Schützengilde Schildau. Schon bald zählte der Verein mehr als einhundert Mitglieder.


Die Schildbürger und der Roland

Am Rande der Dahlener Heide liegt die Kommune Belgern-Schildau. Sie ist eine Stadt, die sich 2013 aus der Gneisenaustadt Schildau und der Rolandstadt Belgern gebildet hat. Heute beheimatet sie 22 Ortsteile mit ca. 8.000 Einwohnern. Belgern-Schildau hat eine Menge zu bieten.

Angefangen von jener berühmten Legende um die Schildbürger, die Sie in Schildau auf Schritt und Tritt begleiten wird, bis hin zum aus Sandstein gehauenen größten Roland Deutschlands, der Belgerns Rathaus seit mehr als 400 Jahren bewacht.

Schildau selbst wurde 1170 das erste Mal urkundlich erwähnt. Belgern wurde bereits 973 erstmals erwähnt und ist heute Hauptsitz der Kommune.